Inhalt: Buchprofile-Rezension: Hilfreiche Argumente gegen Judenfeindlichkeit. Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, der Antisemitismus ist nach wie vor in der Mitte der Gesellschaft präsent. Auf der Basis ihrer eigenen Betroffenheit kritisiert die Autorin zu Recht die fehlende Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland nach 1945 sowie die Abwehr von Schuld und Verantwortung. Sie beleuchtet die weiterhin wirkenden Stereotype der Judenfeindlichkeit, deren Fundament durch das Christentum gelegt wurde. Die antijüdischen Gefühle verbinden sich gegenwärtig sehr häufig mit der Kritik am Staat Israel, der dämonisiert und dem das Existenzrecht abgesprochen wird. Dem meist fehlenden Wissen setzt die Autorin einen kenntnisreichen Überblick über Kultur und Religion des Judentums entgegen. Das Buch, das nach jedem Kapitel die Fakten zusammenfasst und Literatur zum Weiterlesen anbietet, ist eine empfehlenswert wichtige Argumentationshilfe gegen judenfeindliches Denken. Systematik: So 1.325 Umfang: 256 S. Standort: So 1.325 Trep ISBN: 978-3-534-27418-5
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Jüdische Familien(ver-)wirrungen zwischen drei Generationen in drei Städten. Die 15-jährige Margarita wächst bei ihrem Vater auf. Avi lebt als Kantor einer Berliner Synagoge in seiner Liturgie, dem jüdischen Jahreslauf, den Weisheiten der Thora. Die Sommerferien verbringt Margarita bei den Großeltern in Chicago. Als die Großmutter spürt, dass sie der Enkelin nicht mehr gewachsen ist, vermittelt sie ohne Rücksprache mit dem Vater einen Aufenthalt bei ihrer Tochter Marsha, die Margarita und Avi verlassen hat, als Margarita zwei Jahre alt war, und sich eine Existenz als Wissenschaftlerin aufgebaut hat. Margarita wird ohne Vorbereitung in eine weitere neue Welt geschickt und lernt am neuen Ort wiederum andere Weisen des jüdischen Seins kennen. Erste sexuelle Erfahrungen, die Begegnung mit der Mutter stellen sie vor große Herausforderungen. Dann erkrankt ihre Großmutter lebensbedrohlich und alle Beteiligten versammeln sich am Krankenbett in Chicago. Nach den ersten aufregenden Tagen will Avi mit Margarita nach Berlin zurück. Doch Marsha hat ihr angeboten, bei ihr in Chicago zu bleiben, wo sie bald eine Professur übernimmt und dabei ist, für sich eine Wohnung einzurichten. - Vowinckel beschreibt in plastischer Sprache das Leben in sehr unterschiedlichen Welten, die von der jüdischen Verbundenheit und Zerrissenheit in vielen Unterschiedlichkeiten geprägt ist. Ihr erster Roman bietet Begegnungen mit Texten der Thora und der möglicherweise hieraus erwachsenden Orientierung. - Für anspruchsvolle Leser:innen empfohlen. Systematik: SL Umfang: 362 S. Standort: SL Vowi ISBN: 978-3-518-47360-3
Inhalt: Es ist eine Ehe mit komplizierter Konstellation: Susanne ist reich ("das Vermögen ihrer vergasten Eltern war enorm und sie die einzige Erbin" ), ihr Mann Andreas ist ein mittelloser deutscher Schriftsteller ohne Werk. Sie leben im Land der Mörder ihrer Eltern, weil sie meint, ein deutscher Dichter müsse in deutscher Umgebung leben. Noch komplizierter ist, wie sie sich kennenlernten: in Amsterdam, im Jahr 1941. Damals wird Andreas als Berichterstatter einer Münchner Zeitung ins besetzte Holland geschickt. In der Beethovenstraat in Amsterdam lebt er zur Untermiete und wird vom Fenster aus Zeuge, wie Nacht für Nacht Juden in Sonderzügen der Tram abtransportiert werden. Er versucht zaghaft zu helfen, verstrickt sich mehr und mehr in jüdische Schicksale - und kann doch nichts verhindern. Susanne lebt als verfolgte Jüdin in Amsterdam - und konnte nur überleben, weil auch sie sich in Schuld verstrickte. Grete Weils "Tramhalte Beethovenstraat" war der erste deutschsprachige Roman einer Überlebenden über Exil, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. Sie verarbeitet persönliche Erfahrungen (in der Beethovenstraat hatte sie selbst von 1938-1943 gelebt) und schreibt nicht nur über die dramatische Zeit während des Krieges, sondern auch über das diffizile Leben im Deutschland der Nachkriegszeit - mit einer Offenheit und schonungslosen Ehrlichkeit, die auch heute noch erstaunt. Systematik: SL Umfang: 191 S. Standort: SL Weil EAN: 3946990536006
Inhalt: Das Ende der globalen Säkularisierung und das Comeback der ReligionGott kehrt zurück. Nicht nur als philosophische Kategorie, wiederbelebte Tradition, theologische Überzeugung oder spirituelle Kraft. Er kommt mitten hinein in unser Leben. Das 20. Jahrhundert war - religiös betrachtet - eines der gottlosesten der Menschheitsgeschichte. Politisch gesehen wurde es auch deswegen zur humanitären Katastrophe. Doch die Zeiten ändern sich und Gott kehrt mit Macht zurück. Mit seinem Debattenbuch analysiert der Publizist Wolfram Weimer, weshalb wir derzeit Zeuge einer weltweiten Renaissance der Religion werden, die kaum einer für möglich gehalten hätte:- Warum wir gerade jetzt das Ende des Alltags-Atheismus erleben - Wieso die Rückkehr des Glaubens mehr als Rückbesinnung auf Werte bedeutet - Weshalb die Trennung von Politik und Religion weltweit zusammenbricht - Welche Rolle Europa in der globalen religionspolitischen Überhitzung spielt - Wie sich unsere Gesellschaft dadurch verändern und verbessern wird - Warum das 21. Jahrhundert ein Zeitalter der Religion wird. Je weiter man sich persönlich oder als Gesellschaft von Gott entfernt, desto größer wird die Sehnsucht. Die Ereignisse der letzten Jahre verstärken diesen Prozess. So, wie das Erdbeben von Lissabon 1755 den kollektiven Gottesglauben erschütterte, so erschüttern Pandemie und Klimawandel Überzeugungen von Machbarkeit, Globalisierung und Autonomie des Menschen. Damit bricht das Gefühl des Die-Welt-Im-Griffhabens in sich zusammen. Plötzlich wird der Blick frei für die Realität einer anderen Welt, für den Tod und die Endlichkeit, für Kategorien wie Schicksal und Glaube und für Werte, die unseren Kulturkreis prägen.Wolfram Weimer, Gründer des Politik-Magazins "Cicero" und Verleger des Meinungs- und Debattenmagazins "The European", zeigt, wie und warum Religion sich den Weg in unsere säkularisierte Welt bahnt. Europa wechselt vom post-modernen ins neo-religiöse Zeitalter - es ist Zeit, dass wir den Wandel aktiv mitgestalten! Systematik: Re 1.2 Umfang: 127 S. Standort: Re 1.2 Weim ISBN: 978-3-89710-888-2
Inhalt: Eine Mutter versucht ihrer 13-jährigen Tochter die Ereignisse und Hintergründe der nationalsozialistischen Judenvernichtung begreiflich zu machen.
Aus dem Franz. übers. Systematik: Ge 5.525 Umfang: 96 S. : zahlr. Ill. (farb.) Standort: Ge 5.525 Wiev ISBN: 978-3-89834-009-0
Inhalt: Verfolgter, Schmuggler, Häftling, Dieb, Matrose, Kämpfer, Retter. Die Geschichte eines Helden. Noah Klieger war 13, als er sich während der deutschen Besatzung Belgiens einer jüdischen Untergrundorganisation anschloss und half, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Noah Klieger war 16, als er im Morgengrauen als Häftling in Auschwitz ankam, bei Minusgraden. Noah Klieger hatte noch nie geboxt, als am Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager gefragt wurde, ob sich Boxer unter den Häftlingen befänden und seine Hand nach oben ging. Die tägliche Sonderration Suppe für die Mitglieder der Boxstaffel von Auschwitz ließ ihn lange genug überleben. Noah Klieger war 20, als die Konzentrationslager befreit wurden. Er hat drei Todesmärsche und vier Konzentrationslager überlebt in einer Zeit, in der ein Wort, eine gehobene Hand oder ein Schritt den Tod bedeuten konnten oder das Leben. Auch in den dunklen, eiskalten Stunden fand er Hoffnung, fand er Kämpfer für den Widerstand gegen die Deutschen, fand er Verbündete, die mit ihm Kartoffeln stahlen, fand er einen Arzt, der ihm das Leben rettete, fand er List und Glück und einen letzten Laib Brot.
Takis Würger erzählt die Lebensgeschichte des Noah Klieger - von seiner Kindheit im Frankreich der 1920er Jahre, seinem Überleben in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten bis zu seinem Engagement für die Staatsgründung Israels. Der Bericht eines großen Lebens - atemberaubend gut erzählt. Eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf. Systematik: Bi 2 Umfang: 183 S. Standort: Bi 2 Wuer ISBN: 978-3-328-60167-8
Inhalt: buchprofile-Rezension: Ein junger Schweizer verbringt das Kriegsjahr 1942 in Berlin. Der Schweizer Industriellensohn Friedrich verbringt seine Kindheit und frühe Jugend in der Villa seiner Eltern, die er sehr liebt, obwohl der Vater ständig auf Reisen und die Mutter alkoholkrank ist. Die Mutter entwickelt einen irrationalen Fanatismus für Hitler und verlässt ihre Familie in Richtung Deutschland. Friedrich mag nicht glauben, was er in Gerüchten über den systematischen Abtransport von Juden hört, und reist gegen den ausdrücklichen Willen seines besorgten Vaters nach Berlin, um sich ein Bild von der Lage in der Reichshauptstadt zu verschaffen. Mit seiner wohlgefüllten Geldbörse kann er sich ein Zimmer im Grand Hotel und sämtlichen Luxus, der "schwarz" erhältlich ist, leisten. Das macht ihn attraktiv für die hübsche Sängerin Kristin, die ihm in der Kunstschule, die er pro forma besucht, Modell steht. Er verliebt sich leidenschaftlich in die kesse, selbstbewusste junge Frau, und es trifft ihn wie ein Schlag ins Gesicht, als er herausfindet, dass sie nicht nur eine Jüdin mit falschem Pass ist und in Wahrheit Stella heißt, sondern auch, um sich und ihre Eltern vor der Deportation zu retten, andere Juden denunziert. Ist seine Liebe stark genug, um dies zu tolerieren und zu Stella zu halten? - Vieles am zweiten Roman von Takis Würger erinnert an sein grandioses Debüt "Der Club" (BP/mp 17/706). Auch in "Stella" muss ein junger Mensch entscheiden, ob man ein Verbrechen begehen darf, um ein anderes zu verhindern und diese Frage gleichzeitig an die Leser weiterzugeben. Dies gelingt ihm hier nicht ganz so subtil wie im "Club", aber sein zweiter Roman erhält seine eigene Besonderheit durch die jedem Kapitel vorangestellte monatliche Auflistung von Ereignissen, die weltweit gleichzeitig geschehen und die authentischen Aktennotizen zum Fall "Stella Goldschlag". Allen Büchereien zu empfehlen. Systematik: SL Umfang: 224 S. Standort: SL Wuer ISBN: 978-3-446-25993-5
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