Inhalt: Buchprofile-Rezension: Das Schicksal von norwegischen Zivilisten in Südostasien während der japanischen Besetzung im Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1943 wird ein norwegisches Handelsschiff von einem japanischen U-Boot torpediert. Die Besatzung schafft es noch in die Rettungsboote, wird aber von den Japanern erschossen. Ausgenommen sind der Kapitän und die Offiziere, auch der Funker Sverre Bjerke. Auch dessen jüngerer Bruder Konrad entgeht dem Gemetzel, landet aber wie alle letztlich in einem Internierungslager auf Java. Auch die überseeische Zivilbevölkerung auf Java wird interniert, Frauen und Kinder in gesonderten Lagern. Konrad hatte bei einem längeren Aufenthalt die Krankenschwester Sigrid kennen und lieben gelernt. Auch sie und ihre Familie sind betroffen. Die Lager sind für die meisten Europäer die reinste Hölle: Hunger, katastrophale hygienische Verhältnisse, Folter, härteste Arbeit und Schikanen der japanischen Lagerbesatzung bringen es mit sich, dass die Sterberate außerordentlich hoch ist. Sigrid und ihre Familie überleben; allerdings stirbt Sigrid nach der Befreiung bei einem Überfall von indonesischen Nationalisten. Konrad kommt davon, Sverre stirbt kurz vor der Befreiung durch die alliierten Truppen. Konrad mag erst nicht nach Hause zurück. Er heuert auf einem Schiff als Matrose an und wird ständig von Traumata geplagt. - Der Roman erzählt, gelegentlich in romanhafter dokumentarischer Art, vom weitgehend unbekannten Schicksal der Norweger in Südostasien während des Zweiten Weltkriegs. Das Buch ist außerordentlich bewegend; gerade die Vorgänge in den Lagern sind sehr drastisch geschildert und lassen sicher niemanden unbeeindruckt. Die Autorin, hierzulande bekannt geworden durch ihren Roman "Als Großmutter im Regen tanzte", weist darauf hin, dass die Geschichte der Hauptprotagonisten fiktiv ist, aber auf dokumentierten Begebenheiten basiert. Das Buch ist sicher gut einsetzbar.
Aus dem Norweg. übers. Systematik: SL Umfang: 416 S. Standort: SL Teig ISBN: 978-3-949465-14-7
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Die Norwegerin Juni geht ihrer Familiengeschichte nach. Beim Aufräumen des Hauses ihrer Großeltern entdeckt Juni ein Foto ihrer Großmutter Tekla, das sie mit einem deutschen Soldaten zeigt. Sie kann niemanden mehr befragen und weiß nur, dass das Verhältnis ihrer Mutter Lilla zur Oma immer belastet wirkte. Mit Hilfe ihres Nachbarn Georg, eines Historikers, erfährt Juni mehr: Ihre Großmutter war ein sogenanntes Deutschenliebchen, sie hatte Otto Adler sogar geheiratet und war in seine Heimatstadt Demmin zurückgekehrt. Dort erfuhren sie Schreckliches. Beim Einmarsch der russischen Truppen begingen an die 1000 Einwohner Selbstmord bzw. töteten ihre Angehörigen. Das Paar versucht wegzukommen, wird aber von einer Patrouille gestellt, wobei Otto ums Leben kommt. Tekla muss sich durchschlagen und wird zuletzt von ihrem späteren Ehemann nach Norwegen zurückgebracht. - Der Roman verknüpft geschickt zwei Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkriegs: Im befreiten Norwegen waren Nazi-Sympathisanten und vor allem junge Frauen schweren Schikanen ausgesetzt. Die Panikmache von Nazis in Demmin und ihre tragischen Folgen sind wenig bekannt. In der Tochter- und Enkelgeneration zeigt die Autorin, wie die schlimmen Erfahrungen nachwirken und über Jahrzehnte die Familienverhältnisse belasten, sodass Juni dieses Stück Familiengeschichte nur mehr im Nachgang aufarbeiten kann. Erst gegen Ende wird ihr klar, wer der Vater ihrer Mutter war und weshalb diese Junis Vater nicht heiraten konnte. Lesenswert!
Aus dem Norweg. übers. Systematik: SL Umfang: 380 S. Standort: SL Teig ISBN: 978-3-949465-12-3
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