Inhalt: buchprofile-Rezension: Leben auf dem Land, manchmal idyllisch, oft anstrengend und immer wieder für Überraschungen gut. Lola Randl lebt selbst auf einem Bauernhof in der Uckermark. Aus diesem Blickwinkel heraus beschreibt sie, einem Tagebuch oder auch Episodenroman ähnlich, das Leben auf dem Land. Städter, die, vor allem aus Berlin kommend, sich hier ansiedeln, suchen oft ein Zurück zur Natur, ein bewussteres Leben, manchmal auch Heilung von ihren Zwängen und Fremdbestimmungen. Wer aber schon immer hier wohnte, war Teil der DDR-Geschichte mit ihren LPGs und ihrem geregelten sozialistischen Alltag. Mit den Wende- und Nachwendejahren brechen nicht nur bisher funktionierende Strukturen zusammen, es kommen auch eben jene Neubürger, die oft so gar nicht ins Dorf passen. Auch die Ich-Erzählerin will unter allen Umständen dazugehören. Sie betreibt eine Art Selbstversorgergarten und hält sich Haus- und Nutztiere. Ein ganzes Gartenjahr über beobachtet sie akribisch das Werden und Vergehen der Natur, erhält und gibt mehr oder weniger sinnvolle Tipps. Neben ihrem Mann hält sie sich noch einen Liebhaber im Dorf und einen in der Stadt, den sie immer wieder besucht, um aus der dörflichen Enge auszubrechen. Eine fragile Konstellation, die sie selbst und ihre Psychotherapeutin zunehmend überfordert. Am Ende dieses einen Jahres wird nicht nur in der Natur wieder alles auf Anfang gestellt. - Ein sehr interessant angelegter Roman, der von der Natur, den Pflanzen und Tieren bis hin zu den Menschen unwahrscheinlich viele Facetten hat, was auch die im Anhang aufgelisteten 354 Unterkapitel / Schlagwörter zeigen. Unterhaltsam und empfehlenswert!
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2019 (Longlist) Systematik: SL Umfang: 315 S. Standort: SL Rand ISBN: 978-3-95757-709-2
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