Inhalt: Buchprofile-Rezension: Hüseyins Traum für den Ruhestand wird zum Alptraum für die Familie. Hüseyin kam als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland. Für den Traum vom kleinen Wohlstand arbeitet er jahrzehntelang, sein Körper rebelliert. Doch im Ruhestand soll alles anders werden: Er kauft eine Wohnung in Istanbul, wo er es sich mit seiner Familie gutgehen lassen möchte. Doch als er ein letztes Mal durch die neu eingerichtete Wohnung streift und kontrolliert, ob alles so ist, wie er es sich vorgestellt hat, erleidet Hüseyin einen Herzinfarkt und stirbt. Seine Kinder Sevda, Hakan, Perihan und Ümit sowie seine Frau Emine müssen so schnell wie möglich nach Istanbul zur Beerdigung reisen. Fatma Aydemir baut ihren Roman geschickt auf und widmet jedem Familienmitglied ein Kapitel, in dem grundverschiedene Charaktere beschrieben sind. Sevda kämpft mit dem Gefühl, von ihrer Familie allein gelassen worden zu sein. Hakan weiß, dass er die Rolle des ältesten Sohnes nicht zufriedenstellend erfüllen kann. Perihan gelingt alles, ohne sich groß anzustrengen, dennoch liegt ein Schatten auf ihrer Vergangenheit. Und der 15-jährige Ümit befindet sich in einer schwierigen sexuellen Orientierungsphase. Emine, die Mutter, durchlitt in ihrem Leben einschneidende Erlebnisse, die in der heutigen Zeit unvorstellbar sind und kämpft seither mit ihren Dämonen. - Fatma Aydemirs Sprache, mit der sie die Personen facettenreich beschreibt, ist teils poetisch und dennoch schonungslos. Der Bogen, den sie von der türkischen Vergangenheit zum Gastarbeiterdasein in Deutschland spannt, lässt tiefe Einblicke in die Einsamkeit und Verlorenheit der Auswanderer zu, die doch nur auf der Suche nach einem besseren Leben waren, auch an die Anschläge auf Ausländer in den 90er Jahren wird erinnert. Es ist bemerkenswert, zu sehen, wie alle Charaktere unterschiedlich mit ihrem Schicksal umgehen. Auf alle Fälle eine Empfehlung wert! Systematik: SL Umfang: 366 S. Standort: SL Ayde ISBN: 978-3-446-26914-9
Unsichtbare Frauen Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert Luchterland Literaturverlag, München (2020)
Standort: So 1.321 Cria
Inhalt: Ein kraftvolles und provokantes Plädoyer für Veränderung! Unsere Welt ist von Männern für Männer gemacht und tendiert dazu, die Hälfte der Bevölkerung zu ignorieren. Caroline Criado-Perez erklärt, wie dieses System funktioniert. Sie legt die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Erhebung wissenschaftlicher Daten offen. Die so entstandene Wissenslücke liegt der kontinuierlichen und systematischen Diskriminierung von Frauen zugrunde und erzeugt eine unsichtbare Verzerrung, die sich stark auf das Leben von Frauen auswirkt. Kraftvoll und provokant plädiert Criado-Perez für einen Wandel dieses Systems und lässt uns die Welt mit neuen Augen sehen.
Aus dem Engl. übers. Systematik: So 1.321 Umfang: 494 S. Standort: So 1.321 Cria ISBN: 978-3-442-71887-0
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Die Lebensgeschichten von zwölf britischen Frauen, die u.a. wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, fügen sich zu einem literarischen Reigen. Das neue Stück der Dramatikerin und Regisseurin Amma steht kurz vor der Uraufführung am National Theatre. Spät, erst mit über 50, wird ihr eine breite öffentliche Anerkennung zuteil, die ihr als farbiger, lesbischer und nonkonformistischer Künstlerin lange verwehrt wurde. Ihre Geschichte ist die erste im Reigen von zwölf Frauenleben im London der Gegenwart und der zweiten Hälfte des 20. Jh. Obwohl sie stark, klug, oft erfolgreich und sogar berühmt sind, machen sie Hautfarbe, Geschlecht und/oder sexuelle Orientierung zu Menschen, für die Diskriminierung und Unterdrückung an der Tagesordnung sind. Ihre Biografien, jeweils auf ca. 40 Seiten erzählt, vereinen sich zu einem literarisch herausragenden und gleichzeitig fesselnd zu lesenden Roman, in dem sich Wege kreuzen und Leben voneinander beeinflusst werden. Am Ende treffen sich einige von ihnen bei Ammas mit Hoffen und Bangen erwarteten Premiere. - Für dieses Buch wurde Bernardine Evaristo 2019 als erste schwarze Schriftstellerin mit dem Booker-Prize ausgezeichnet und es ist einer der wesentlichen belletristischen Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Debattenthemen wie Alltagsrassismus und Gender. Ein feministischer #blacklivesmatter-Roman, in dem man nicht nur mitfühlt, -liebt und -leidet, sondern aus dem man auch um einige Erkenntnisse reicher wiederauftaucht. Er sollte in vielen Büchereien stehen.
Aus dem Engl. übers. Systematik: SL Umfang: 507 S. Standort: SL Evar ISBN: 978-3-608-50484-2
Inhalt: Weshalb staunt die deutsche Öffentlichkeit noch immer über Schwarze Frauen, die Theaterintendantin oder Tatort-Kommissarin werden? Woher kommt diese Irritation?
Um unsere Vielfalt zu leben, brauchen wir Vorbilder - und keine Vorurteile. Vor allem brauchen wir Vorbilder, die bewusst mit Stereotypen brechen. Denn Vorurteile führen zur Spaltung der Gesellschaft, allein 70 Prozent der Deutschen spüren sie schon heute. Um dieser Spaltung entgegen zu wirken, müssen wir unsere Gemeinsamkeiten suchen, unsere eigenen Vorurteile überwinden. Schwarz. Rot. Wir. stellt neue Vorbilder als Diversity Champions vor und Pierrot Raschdorff zeigt, wie mächtig diese Diversity Champions sein können. Er nähert sich Begriffen wie Cancel Culture, Identitätspolitik und kultureller Aneignung an, zeigt auf, wie wir als Gemeinschaft damit umgehen können, und dass der wichtigste Aspekt innerhalb der Debatte immer der respektvolle Dialog ist.
Ein Plädoyer für eine gelebte Vielfalt in Deutschland. Systematik: So 1.326 Umfang: 204 S. Standort: So 1.326 Rasc ISBN: 978-3-442-39398-5
Inhalt: Mit einer Pistole in den Händen und der Leiche des Vaters auf dem Rücken des Pferdes sind die chinesischen Waisenkinder Lucy und Sam auf der Flucht durch die Prärie. Amerika ist ein unbarmherziges Land, von Bisonknochen übersät und dem Goldrausch verfallen. Die Geschwister wollen den Vater gemäß dem chinesischen Ritual begraben - mit zwei Silberdollars auf den Augen. Nur auf diese Weise kann Ba nach Hause finden. Doch wo in dieser fremden Welt ist für Lucy und Sam das Zuhause, das so unerreichbar scheint wie das versprochene Gold in den Hügeln?
Mit wilder Sprachmagie erzählt C Pam Zhang, Tochter chinesischer Einwanderer in Amerika, in ihrem Roman »Wie viel von diesen Hügeln ist Gold« von der Sehnsucht anzukommen - an einem Ort und in einer Identität, die sich über die Grenzen von Herkunft und Gender hinwegsetzt.
Aus dem Amerik. übers. Systematik: SL Umfang: 347 S. Standort: SL Zhan ISBN: 978-3-10-397392-1
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