Inhalt: Drei Ansichten über das Leben einer Frau, die Nonne wird und das Kloster wieder verlässt, die auf ihre Berufsjahre als Lehrerin zurückblickt und die als Schriftstellerin auf Lesereisen unterschiedlichste Erfahrungen macht. Systematik: SL Umfang: 182 S. Standort: SL Ach ISBN: 978-3-88849-144-3
Inhalt: "Ich bin eine Revolution!" Frida Kahlo. Mexiko, 1925: Frida will Ärztin werden, ein Unfall macht dies zunichte. Dann verliebt sie sich in das Malergenie Diego Rivera. Mit ihm taucht sie in die Welt der Kunst ein, er ermutigt sie in ihrem Schaffen - und er betrügt sie. Frida ist tief verletzt, im Wissen, dass Glück nur geborgt ist, stürzt sie sich ins Leben. Die Pariser Surrealisten liegen ihr genauso zu Füßen wie Picasso und Trotzki. Frida geht ihren eigenen Weg, ob sie mit ihren Bildern Erfolge feiert oder den Schicksalsschlag einer Fehlgeburt hinnehmen muss - doch dann wird sie vor eine Entscheidung gestellt, bei der sie alles in Frage stellen muss, woran sie bisher geglaubt hat.
»Eine Liebeserklärung an die Kunst, an die Weiblichkeit, an die Freiheit und den Mut, sie jeden Tag neu zu erringen - ein wunderbar zartes und doch kraftvolles Herzensbuch.« Nina George Systematik: SL Umfang: 400 S. Standort: SL Bern ISBN: 978-3-7466-3591-0
Inhalt: Die große Philosophin Simone de Beauvoir und die Liebe in Freiheit. Paris, 1929: Die junge Simone will studieren - und schreiben. Dann begegnet sie Jean-Paul Sartre, Enfant terrible, Genie und bald ihr Geliebter. Sie schließen einen Pakt, der ihre Liebe und dabei sexuelle Freiheit sichern soll. Gemeinsam formulieren sie die Philosophie des Existenzialismus, sind der Mittelpunkt der Pariser Bohème. Doch ihren Traum vom Schreiben kann Simone nicht verwirklichen - die Verlage lehnen ihre Texte als »unpassend« ab. Und auch um die Beziehung zu Sartre muss sie kämpfen. Denn: Wie lässt sich eine große Liebe mit dem Streben nach Freiheit vereinbaren?Die neue Caroline Bernard - nach dem Bestseller »Frida Kahlo und die Farben des Lebens« der große Roman über Simone de Beauvoir, eine so mutige wie leidenschaftliche Frau und ihre Lust am Denken. Systematik: SL Umfang: 436 S. Standort: SL Bern ISBN: 978-3-7466-3814-0
Inhalt: Wie es sich anfühlt, in einer Klinik aufzuwachen und der nächsten Elektroschockbehandlung entgegenzusehen - das ist selten Stoff für Literatur. Oktoberkind zeichnet den Weg einer Frau und Schriftstellerin nach, die an diesem Punkt um ihre Erinnerungen ringt. Die Therapie droht diese Erinnerungen, Triebfeder ihres Schreibens, auszulöschen. So bringt sie all ihren Mut auf, um sich alles zu vergegenwärtigen, die Kindheit in der Stadt, die Ehe mit einem berühmten Schrift- steller, das Leben auf dem Land, wo er aufblüht und sie verkümmert, die Geburt der vier Kinder, ihre eigene Arbeit als Schriftstellerin und welche Kraft sie darin findet. Unter den Bildern aus der Kindheit ist das vom Reiten im Ferienlager ein Lichtblick. Im wilden Galopp ist sie glücklich, aber bald muss sie wieder in die Stadt und in den Alltag zurück. In ihrem autobiografischen und zugleich hoch poetischen Roman dringt Linda Boström Knausgård vor zu den Ursachen für ihren Schmerz und ihr Scheitern, aber auch zu Momenten der Stärke und des Glücks, die sie in kraftvolle, unvergessliche Prosa bannt.
Aus dem Schwed. übers. Systematik: SL Umfang: 221 S. Standort: SL Bost ISBN: 978-3-89561-124-7
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Romanbiografie über einen portugiesischen Helden. Der Talmudspruch, den der Titel des Buches zitiert, steht auf dem Grabstein des porträtierten Aristides de Sousa Mendes (1884-1954) geschrieben. Der portugiesische Diplomat hat als Konsul in Bordeaux im Sommer 1940 gegen einen Erlass seiner Regierung unzählige Visa für Portugal ausgestellt und so tausenden Menschen vor den heranrückenden deutschen Truppen das Leben gerettet. In Deutschland ist Sousa Mendes nicht so bekannt, in Portugal gilt er heute als Held, auch Yad Vashem hat ihn posthum geehrt. Er stammte aus der portugiesischen Oberschicht, machte im diplomatischen Dienst Karriere und verstand sich als gläubiger Katholik. Das Schicksal der europäischen Juden ließ ihn an seiner Regierung und der Kirche, ja am Leben verzweifeln. Er zahlte einen hohen Preis für sein selbstloses Engagement. Er wurde von der Salazar-Regierung seines Amtes enthoben, war am Ende gesundheitlich ruiniert und starb verarmt. Die Biografie des Aristides Mendes illustriert sehr eindrucksvoll und beispielhaft den Konflikt zwischen Pflicht und Gewissen. - Das Buch von Dagmar Fohl ist in der Ich-Form geschrieben wie ein innerer Monolog und zeigt sehr einfühlsam die Zerrissenheit des Porträtierten. Sehr lesenswert! Systematik: SL Umfang: 220 S. Standort: SL Fohl ISBN: 978-3-8392-2771-8
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Literarisch verarbeiteter Abschied von der Mutter. Der österreichische Autor Wolf Haas, bekannt für seine skurrilen Kriminalromane mit der Hauptfigur des "Brenner", legt diesmal ein ganz anderes Werk vor. Er erzählt vom Leben und Sterben seiner hochbetagten Mutter, Jahrgang 1923, geboren im Jahr der großen Inflation, zeitlebens eine einfache Frau, geprägt von der harten Arbeit und der Armut. Dort, wo der Sohn geboren wurde, begleitet er jetzt seine Mutter beim Sterben. Aus der Gebärklinik ist ein Altersheim geworden. Und für die Mutter ist das Zimmer im Altersheim das erste Mal im Leben, dass sie so viel Platz für sich alleine hat. Haas kultiviert den gleichen Tonfall wie in den "Brenner"-Romanen, schnoddrig, manchmal richtig hart und doch auch zart und einfühlsam. Allein der fast philosophisch anmutende Exkurs über den Friedhof als Treffpunkt im Dorf und das Grab als Symbol für die Verwirklichung des Wunsches nach Grundeigentum, sind ein echtes Meisterstück. Das Sterben der Mutter wird für den Sohn auch zur Reflexion über sein eigenes Leben, zur Auseinandersetzung damit, wie ihn seine Mutter geprägt hat. Ein anrührendes Buch voller Lebenskraft, das breit empfohlen werden kann. Systematik: SL Umfang: 156 S. Standort: SL Haas ISBN: 978-3-446-27833-2
Inhalt: Monika Helfer macht aus Lebenserinnerungen Literatur. Nach "Die Bagage" und "Vati": der neue Roman um eine Familie aus Vorarlberg. Monika Helfer erinnert sich an ihren Bruder Richard. Seit dem Tod der Mutter wachsen sie und ihre Schwestern getrennt vom kleinen Bruder auf. Sie sehen sich selten, verlieren die Verbindung. Es ist die Zeit des Deutschen Herbstes. Richard ist da bereits ein junger Mann, von Beruf Schriftsetzer. Er ist ein Sonderling, das Leben scheint ihm wenig wichtig. Verantwortung übernimmt er nur, wenn sie ihm angetragen wird. So auch, als ihm auf merkwürdige Weise eine verflossene Liebe ein Kind überlässt, von dem er nur den Spitznamen kennt. Die unfreiwillige Vaterrolle gibt ihm neuen Halt, zumindest für eine Zeit. Ein inniges Portrait, eine Geschichte über Fürsorge, Schuldgefühle und Familienbande. Systematik: SL Umfang: 190 S. Standort: SL Helf ISBN: 978-3-446-27269-9
Inhalt: Wer spricht, wenn einer von früher erzählt? Das fragt sich ein Autor in dem kleinen Hotel am Meer, in dem seine Eltern vor Jahrzehnten glückliche Tage verbracht hatten, die letzten vor ihrer Trennung. Er bewohnt das Zimmer, das sie bewohnt haben, und schreibt dort an der Geschichte seiner frühen Jahre, erzählt sie mit der Distanz des Schriftstellers als eine auch fremde Geschichte: Er greift zu den Mitteln und Freiheiten des Romans, um der Geschichte seiner Sexualität, die zugleich die Geschichte seines beginnenden Schreibens ist, einen Rahmen zu geben, eine Lebenslegende, die doch nah an der eigenen schmerzlichen Wahrheit bleibt, zu der auch die gescheiterte Ehe seiner Eltern gehört. Der Krieg hat die Eltern zusammengewürfelt, die junge Schauspielerin aus Wien und den talentierten Kriegsheimkehrer mit verlorenem Bein aus Hannover, der vor dem Nichts stand. Alles, was sie wollen, ist der Enge ihrer Zeit entfliehen, jeder auf seine Art, daran zerbricht ihre Ehe. Der kleine Sohn kommt ins Internat, ein Drama der Details nimmt seinen Lauf, jenseits aller verstehenden Sprache auf einer Klinge aus so beklemmender wie betörender Gewalt. In seinem großen autobiografischen Roman »Dämmer und Aufruhr« dringt Kirchhoff mit starken Erinnerungsbildern und großem erzählerischen Atem in die Tiefen des eigenen Abgrunds vor. Dabei erzählt er vom Eros einer Kindheit und Jugend, davon, wie Wörter zu Worten wurden und daraus schließlich das eigene Schreiben, der Weg hin zur Literatur.
»Wenige Tage vor seinem Geburtstag erscheint nun sein vielleicht wichtigstes Buch [...] Es enthält das gesamte Ausgangsmaterial eines altersweise gestimmten Formulierungskünstlers [...]. In seinen sorgfältig gemeißelten Sätzen über die Eltern, die ihre Kinder sich selbst überlassen haben und selber Verlorene waren, liegt etwas Feierliches, stolz Vergebliches und streng Überformuliertes, das an den längst verflogenen Suhrkamp-Weihrauch erinnert, ganz wunderbar ist und melancholisch macht.« Iris Radisch, Die ZEIT Systematik: SL Umfang: 461 S. Standort: SL Kirc ISBN: 978-3-627-00253-4
Inhalt: Hannah ist 35 und weiß, wie es sich anfühlt den Halt zu verlieren. Hannah ist depressiv. Manchmal lähmt sie eine Panikattacke so sehr, dass sie es kaum schafft, die Entfernung vom Bett zum Bad zurückzulegen. Als Hannah ihr altes Tagebuch findet, dem sie einst Träume anvertraute, begreift sie, dass es an der Zeit ist, sie endlich in die Tat umzusetzen und ihren eigenen Weg zu finden. Aufrüttelnd ehrlich, nicht verharmlosend und dennoch optimistisch erzählt Andrea Kraft, die selbst an Depressionen litt, von Verzweiflung, Kopfschmerz-Tagen und Niedergeschlagenheit, aber auch von Momenten stillen Glücks und Zuversicht. Zugleich macht dieser Roman Betroffenen Hoffnung, einen lebensbejahenden Umgang mit dieser Krankheit zu finden. Systematik: SL Umfang: 407 S. Standort: SL Kraf ISBN: 978-3-442-22218-6
Inhalt: Paris, 1919: Coco Chanel ist es gelungen, ein erfolgreiches Modeunternehmen aufzubauen. Doch als ihr Geliebter Boy Capel bei einem Unfall stirbt, ist sie vor Trauer wie gelähmt. Erst der Plan, ihrer Liebe zu ihm mit einem Parfüm zu gedenken, verleiht ihr neue Tatkraft. Auf ihrer Suche danach begegnet sie dem charismatischen Dimitri Romanow. Mit ihm an ihrer Seite reist Coco nach Südfrankreich, in die Wiege aller großen Düfte, und kommt schon bald dem Duft der Liebe auf die Spur. Coco Chanel - eine einzigartige Frau und eine große Liebende. Dies ist ihre Geschichte. Systematik: SL Umfang: 481 Seiten Standort: SL Marl ISBN: 978-3-7466-3349-7
Inhalt: Zeit ist Hirn. Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen? Nachdem der Erzähler Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die "blonde Bombe", für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war. Joachim Meyerhoff zieht alle literarischen Register und erzählt mit unvergleichlicher Tragikomik gegen die Unwägbarkeiten der Existenz an. Systematik: SL Umfang: 306 S. Standort: SL Meye ISBN: 978-3-462-00024-5
Inhalt: Der Roman beschreibt die Entstehung von Ortheils 2. Kindertagebuch "Die Berlinreise", das er als 12-Jähriger schrieb. Der Autor, der als Kind lange Zeit nicht sprach, aber die seltene Gabe besaß, scharf zu beobachten, erarbeitete sich unterstützt von Mutter und Vater die Kunst des Schreibens. Der autobiografische Roman erzählt, wie die Eltern Hanns-Josef Ortheils seine frühkindliche Begabung förderten und ihn zum Schriftsteller machten. Seit seinem 8. Lebensjahr erteilten sie ihm Schreib- und Sprachunterricht, jenseits von Lehrbüchern oder sonstigen Vorlagen. Er versucht, die Geheimnisse der elterlichen Lehre zu durchleuchten und taucht tief in seine frühen, kindlichen Texte ein. (Verlagstext) Systematik: SL Umfang: 383 S. Standort: SL Orth ISBN: 978-3-630-87478-4
Inhalt: Im heißen Sommer des Jahres 1967 geht Hanns-Josef Ortheil zusammen mit seinem Vater auf große Fahrt. Sie führt auf einem schwer beladenen Frachtschiff von Antwerpen durch die Meerenge von Gibraltar ins Mittelmeer und weiter bis nach Griechenland und Istanbul. Mit an Bord ist - vom Steward über den Funker bis zum Kapitän - eine ganze Gesellschaft im Kleinen. Und auch die Angst fährt im Bauch dieses Ungetüms aus Eisen und Stahl, das auf hoher See in schwere Stürme gerät, beständig mit.
Der junge Hanns-Josef Ortheil begegnet dem auf seine Weise: er beobachtet, reflektiert, schreibt. Zwischen Kommandobrücke, Frachtraum und Schiffsbibliothek beginnt seine Suche nach Fixpunkten und dem, was für ihn zählt und weiterhilft: Die Lektüre Homers? Die neusten Songs der Beatles? Das Klavierspiel? Die Arbeit an der Bordzeitung? Die Freundschaft mit einer jungen Griechin? Oder die Aussteigerfantasien eines Besatzungsmitglieds? Immer reichhaltiger und intensiver wird die abenteuerliche Reise in unbekannte Gewässer, weit über frühere Ideen und Fantasien hinaus: der große Roman einer Odyssee ins Erwachsenenleben. Systematik: SL Umfang: 636 S. Standort: SL Orth ISBN: 978-3-630-87535-4
Inhalt: Andrea Sawatzkis ungeschminkter autofiktionaler Roman. Keine Kindheit wie jede andere. Eine, die Andrea Sawatzki wie in einem Kurzfilm einfängt: 1971 wird der Journalist Günther Sawatzki von seiner Stelle in London abgezogen und geht zu seiner Familie nach Deutschland zurück. Aber er will sein altes Leben aufgeben und mit seiner Geliebten zusammen sein, mit der er eine Tochter hat: Andrea.
Doch bald stellt sich heraus, dass dieser weltläufige und gebildete Mann schwer krank ist. Das Geld wird knapp, die Mutter muss wieder als Nachtschwester arbeiten, und die zehnjährige Andrea kümmert sich um den dementen Vater, der launisch, ungeduldig und jähzornig ist. Es entspinnt sich ein geheimes Leben zwischen den beiden von Nähe und Entfremdung, Liebe und Überforderung. Bis zu seinem katastrophalen Ende. Systematik: SL Umfang: 167 S. Standort: SL Sawa ISBN: 978-3-492-07053-9
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Erfahrungen und Bericht über eine Kindheit in Nachkriegsdeutschland. Nicht ganz eine Autobiografie, aber völlig vereinnahmend durch die wechselnden Aspekte und dichte Durchdringung der seelischen und familiären Situation eines Knaben in den 1950er Jahren ist Edgar Selges Buch ein fesselnd erschütternder Bericht aus dem Nachkriegsdeutschland und legt zugleich die Anatomie der Entwicklung zu einem der erfolgreichsten Schauspieler offen. Offenheit, vor allem sich selbst gegenüber, ist das herausstechende Merkmal dieser Lebensbeschreibung. Als Kind von Flüchtlingen, der Vater ein zu Prügeln neigender musikalisch begabter Gefängnisdirektor, 1948 in Ostwestfalen geboren, erlebt er mit seinen Brüdern jene diese Epoche bezeichnende Konstellation aus Verdrängung, gewalttätiger Disziplinierung und dem Spagat aus Schöngeistigkeit und alltäglicher Grausamkeit. Die Schatten der Nazi-Vergangenheit geben dem Bild dieser Kindheit ebenso Kontur wie die eigenen Sehnsüchte und Nöte des jungen Edgar. Selbst noch in Schilderungen sexuellen Missbrauchs durch den Vater sind die Verbundenheit und Bewunderung, das bürgerliche Milieu und kindliche Verzweiflung spürbar, der allein durch Verstellung und Schauspielerei zu begegnen ist. Mit dem Wechsel aus erzählenden Kapiteln, Reflexionen, Träumen und fiktiven, kurzen Gesprächen versteht es Selge, die Leser/-innen in den Bann zu ziehen und wie ein Schauspieler die Wahrheit schonungslos durch das Darstellen unterschiedlicher Situationen und Stimmungsebenen zu offenbaren. Edgar Selge sei Dank für diese Offenbarung und die Leser/-innen aus allen Büchereien erwartet eine für Schauspieler-Autobiografien gar nicht gewöhnliche, umso packendere Lektüre, die viel über unsere deutsche Geschichte und Mentalität erzählt. Herzliche Empfehlung. Systematik: SL Umfang: 301 S. Standort: SL Selg ISBN: 978-3-498-00122-3
Inhalt: HERKUNFT ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache, Schwarzarbeit, die Stafette der Jugend und viele Sommer. Den Sommer, als mein Großvater meiner Großmutter beim Tanzen derart auf den Fuß trat, dass ich beinahe nie geboren worden wäre. Den Sommer, als ich fast ertrank. Den Sommer, in dem Angela Merkel die Grenzen öffnen ließ und der dem Sommer ähnlich war, als ich über viele Grenzen nach Deutschland floh. Systematik: SL Umfang: 355 S. Standort: SL Stan ISBN: 978-3-630-87473-9
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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