Inhalt: Buchprofile-Rezension: Die Trauer um den Verlust des Vaters und Ehemannes führen bei den Hinterbliebenen zu psychischen und sozialen Problemen ungeahnten Ausmaßes. Durch einen tragischen Unfall kommt Kenny Oh, ein japanisch-stämmiger Jazz-Klarinettist, ums Leben. Für Benny und seine Mutter Annabelle bricht eine Welt zusammen. Der 13-Jährige beginnt sich bald schon auf seltsame Weise zu verändern. Er hört plötzlich, wie die Dinge des täglichen Lebens mit ihm sprechen. Sie verführen ihn dazu, manchmal gegen seinen Willen, anderen und sich selbst gegenüber aggressiv zu werden. Weil sein Verhalten in der Schule untragbar wird, weist man den Jungen in die Psychiatrie ein. Dort lernt er Alice kennen, ein Mädchen, das sich selbst "Aleph" nennt und Bennys Verhalten durchaus normal findet. Nach ihrer Entlassung treffen die beiden sich immer wieder in der Stadtbibliothek. Benny schwänzt dafür die Schule und verbringt in den weitläufigen Räumen der Bibliothek mit "Aleph" ganze Tage, manchmal auch Nächte. Von all dem bekommt seine Mutter wenig mit. Annabelle ist mit sich selbst, der Trauer um den verlorenen Mann und der Angst um ihre unsichere berufliche Zukunft beschäftigt. Sie lässt sich zunehmend gehen, ihre Wohnung wird zur Müllhalde, sie selbst zum Messie. Imaginären Zuspruch findet sie nur im Buch einer japanischen Zen-Meisterin. Benny und seine Mutter leben nun weitestgehend in verschiedenen Welten. Die Situation eskaliert, als Annabelle stürzt, ins Krankenhaus kommt und Benny nach einer gewalttätigen Demonstration von der Polizei aufgegriffen wird. - Ein Roman, in dem sich Wirklichkeit und irreale Vorgänge auf manchmal undurchschaubare Weise mischen. Ein vielleicht modernes Märchen mit Anklängen an Formen der Science-Fiction und unterfüttert mit esoterischen und buddhistischen Lebensanschauungen. Ein interessantes Buch.
Aus dem Amerik. übers. Systematik: SL Umfang: 687 S. Standort: SL Ozek ISBN: 978-3-96161-143-0
Inhalt: buchprofile-Rezension: Ein Vater berichtet vom Weg seines Sohnes in die Schizophrenie und aus dem verwirrenden Spiel der eigenen Gedanken wieder heraus. Die eigene Betroffenheit des Autors als Zuschauer, als Vater, als Mitmensch macht diesen Roman besonders eindrucksvoll, der den Weg eines Jungen - Calden - in die Schizophrenie beschreibt. Immer tiefer verwirrt sich Calden in seinen Wahnvorstellungen, die für ihn die Realität darstellen. Abwechselnd lässt er eine fiktive Person vom zunehmend schwierigeren Alltag in Schule und Familie berichten. Daneben erzählt Calden selbst von seinem Leben auf dem Schiff mit Gestalten, die seiner Fantasie entsprungen sind und ihren Ursprung in der realen Welt haben, vielschichtig, verstörend und den Leser in eine andere Realität führend. In der Klinik findet er langsam und manchmal schmerzhaft zurück in die Wirklichkeit. Geheilt ist er am Ende nicht. Aber er ist dazu fähig, sich und seine Umwelt so zu sehen, wie es dem allgemeinen Konsens entspricht, ohne einen Rückfall auszuschließen, das Abdriften in eigene Realitäten. - Das ist kein Buch fürs gemütliche Lesen. Betroffenen und deren Angehörigen kann es beim Verständnis ansonsten schwer zu begreifender Psychosen helfen und auch psychologisch besonders interessierten empfohlen werden. (Übers.: Ingo Herzke) Systematik: J Umfang: 335 S.: Ill. Standort: J Shus ISBN: 978-3-446-26046-7
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Bericht über eine durch die Krankheit der Mutter stark belastete Kindheit und Jugend. Die heute 23-jährige Autorin, die mit vier Jahren ihren Vater verliert, ist mit ihrer an Schizophrenie erkrankten Mutter allein, die überall Gefahren sieht und mit unsichtbaren Gestalten spricht. Als Kind lebt die Autorin mit den Ängsten ihrer Mutter, ist gefangen in deren Geschichten, erleidet in der Grundschulzeit Herabsetzung, Mobbing und Ablehnung und kann erst mit neun Jahren in einem Heim langsam die eigene Realität begreifen. Sie erzählt vom nicht einfachen Heimaufenthalt, von ihren Schwierigkeiten auf dem Weg zum Erwachsenwerden und immer wieder von der ungebrochenen Liebe zwischen ihr und ihrer Mutter. Die zum Schluss veröffentlichte Briefauswahl der Mutter, die inzwischen im betreuten Wohnen lebt, gibt nicht nur Einblick in deren irrationales Denken, sondern auch in deren beschützende Liebe. Der Lebensbericht ist eine helfende Botschaft an Betroffene, diese Krankheit mit anderen Augen zu sehen. Systematik: Bi 2 Umfang: 203 S.: zahlr. Ill. (farb.) Standort: Bi 2 Tuer ISBN: 978-3-404-61717-3
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