Inhalt: In Meine Mitgefangenen portraitiert Michail Chodorkowski Mithäftlinge, die er in den verschiedenen russischen Gefängnissen und Straflagern kennenlernte. Erniedrigte und Beleidigte, von einem korrupten System Weggeworfene und Verratene. Die einen helfen selbstlos Unbekannten, andere verraten oder bestehlen ihre Kameraden. Einer dreht durch, einem rettet Chodorkowski das Leben. Chodorkowski schreibt über sie alle - über die, die irgendwann aufgaben und jetzt ékooperieren' und solche, die trotz allem ihre Würde bewahrten. Da ist Nikolai, wegen Drogenbesitz verhaftet, aber durch einen inoffiziellen Deal genötigt, eine zweite Straftat auf sich zu nehmen. Doch sich dazu bekennen, einer alten Frau die Handtasche weggenommen zu haben, will er um keinen Preis: einer Oma das Letzte wegnehmen, das würde er nie tun. Nur durch einen Selbstmordversuch kann er sich dem Schuldbekenntnis entziehen. Da ist Arkadi, ein Spitzel, der Neuankömmlinge in der Haftanstalt aushorcht und dafür kleine Vorteile bekommt. Da ist Sergej, der Sonderstatus genießt, weil er mit der Gefängnisleitung kooperiert. Da sind gekaufte Zeugen aber auch viele, die sich im entscheidenden Moment doch zur Wahrheit bekennen. In seiner Gesamtheit ist Meine Mitgefangenen ein bewegendes Dokument der Mitmenschlichkeit - und ein Mosaik des korrupten Systems der russischen Justiz.
Aus dem Russ. übers. Systematik: Ge 4.53 Umfang: 106 S. Standort: Ge 4.53 Chod ISBN: 978-3-86971-089-1
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Szenen aus Afrika. Dem langjährigen Afrikakorrespondenten u.a. von ZEIT und SPIEGEL und heute in Kapstadt lebenden Autor gelingen eindrucksvolle Momentaufnahmen von seinen Erfahrungen, Erlebnissen und Begegnungen in Afrika. Lebendig berichtet er, auch mit geschichtlichen Einblicken, von Tansania, Äthiopien, Nigeria, Südafrika, Ruanda, Niger, Simbabwe und Sierra Leone, erzählt von der eigenartigen Tonga-Musik und skizziert sachlich das Bevölkerungswachstum, den islamistischen Terror und die Massenflucht vor Armut, Hunger und Dürre. Die für die Misere in Afrika verantwortlichen Faktoren sind intern die grassierende Korruption, Missmanagement und unfähige autokratische Regierungen und extern die geoökonomischen Benachteiligungen, die europäische Handelspolitik, der Einfluss der internationalen Konzerne und das Machtstreben Chinas. Die Streiflichter beleuchten die negativen Seiten Afrikas, ohne dabei die positiven Aspekte zu übersehen wie z.B. die ungebrochene Lebensfreude der Afrikaner, ihr Gemeinschaftsgefühl und die gegenwärtigen digitalen Innovationen. Ein sehr empfehlenswertes, gut lesbares und spannendes Buch mit vielen Hintergrundinformationen. Systematik: Ge 3.2 Umfang: 284 S.: zahlr. Ill. (farb.) Standort: Ge 3.2 Gril ISBN: 978-3-8275-0145-5
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Außergewöhnliche Lebensgeschichte und Gesellschaftsstudie von vier georgischen Freundinnen. Tiflis in den späten 1980er Jahren - im Stadtteil Sololaki, in einem heruntergekommenen Wohnblock leben in eher prekären Verhältnissen die Familien der vier Mädchen Keto, Ira, Nene und Dina. Bereits in der Schule empfinden sie eine tiefe Freundschaft zueinander, obwohl sie recht verschieden sind. Ira ist die unscheinbarste, intelligenteste. Dina ist immer aufmüpfig, rebellisch, freiheitsliebend. Die romantische Nene ist eher sanft und als Verwandte eines mafiösen Clans von ihren Freundinnen bemitleidet. Keto, die Icherzählerin, schafft es immer wieder, nach Streitereien zu versöhnen. Nur gelegentlich gibt es Ausbrüche aus der sozialistischen Konformität, sonst ist das Leben gleichmäßig. Ira glänzt in der Schule, Dinas Hobby ist das Fotografieren; Nene verliebt sich unsterblich in einen Jungen, der von ihrem patriarchalischen Onkel nicht gebilligt wird. Keto ist begabte Zeichnerin. Nach Perestroika und Glasnost wird Georgien unabhängig. Doch der junge Staat stürzt ins Chaos, bald herrschen Gewalt und Willkür. In Tiflis herrscht nicht zuletzt durch zunehmenden Rauschgifthandel Gewalt auf den Straßen; auch Ketos Bruder spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Freundschaft der vier jungen Frauen ist kaum zu heilenden Zerwürfnissen ausgesetzt; sie verlieren sich immer wieder aus den Augen. 2019 gibt es Brüssel eine Ausstellung der fotografischen Werke von Dina, die sich schon vor Jahren das Leben genommen hat. Keto, Nene und Ira treffen sich dort und versuchen einen Neubeginn. - Die Bilderausstellung als Aufhänger für die Schilderung der Lebensabschnitte ist bestens gelungen. Alle Charaktere sind außergewöhnlich gut beschrieben, so wie die Geschichte das große Erzähltalent der Autorin aufzeigt. Trotz der mehr als 800 Seiten kommt nie auch nur ansatzweise Langeseile auf, ist der Roman mit den vielen lebhaften Figuren spannend, tiefgreifend, berührend. Eine Gesellschaftsstudie mit bitterer Aktualität. Uneingeschränkt empfohlen. Systematik: SL Umfang: 830 S. Standort: SL Hara ISBN: 978-3-627-00293-0
Inhalt: Ein schockierendes Verbrechen im Zürcher Riesbach-Quartier. Die steinreiche Zürcher Immobilienerbin Philomena Lombardi verschwindet spurlos, einziger Hinweis auf ein Verbrechen sind ihre blutigen Schmuckstücke, die nach und nach auftauchen. Der Kreis der möglichen Täter ist groß, in Philomenas Stiftung für preisgünstiges Wohnen herrschen Korruption, Mietwucher und unlautere Vergaben. Zita Schnyder und Werner Meier stürzen sich als verdeckte Ermittler in die gnadenlose Jagd nach einer Wohnung - und stoßen auf Menschen, die bereit sind, dafür über Leichen zu gehen. Systematik: SL Umfang: 318 S. Standort: SL Kasp ISBN: 978-3-7408-0930-0
Inhalt: Dieses Buch ist ein Beitrag zur politischen Hygiene in Deutschland: GELD MACHT POLITIK. Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff. Ein amtierender Bundeskanzler lässt sich eine obszön hohe Summe zusichern - von einem umstrittenen Finanzunternehmer. Dieser, Carsten Maschmeyer, hat vorher von der Politik Schröders kräftig profitiert. Ein Ministerpräsident und späterer Bundespräsident lässt sich über Jahre auf ein Geben und Nehmen ein. Er lässt sich politisch benutzen. Er ist Maschmeyer für dessen Geschäfte zu Diensten. Dieses Buch basiert auf Tausenden Dokumenten, die Whistleblower zur Verfügung stellten. Es zeigt, wie man Abhängigkeiten schafft und diese hemmungslos ausnutzt. Die Autoren Oliver Schröm und Wigbert Löer enthüllen die dunklen Seiten der Ära Schröder und der Amtszeit Christian Wulffs. Der Finanzunternehmer und frühere AWD-Chef Carsten Maschmeyer prägte den Begriff »Beziehungskonto«. Um Erfolg zu haben, müsse man darauf einzahlen. Maschmeyer selbst beherrschte dies wie kaum ein anderer. Wie er dabei vorging, verraten interne Dokumente, die Whistleblower den Autoren überließen: Vorstandsprotokolle, Briefe und Bankunterlagen, Verträge, Präsentationen und Kundendateien. Die Unterlagen zeigen die Methode Maschmeyer Systematik: So 2 Umfang: 314 S. Standort: So 2 Löer ISBN: 978-3-426-27662-4
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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