Inhalt: Für den "Nachtwächter" hat Louise Erdrich sich die Lebensgeschichten vieler ihrer Verwandten erzählen lassen und konnte vor allem auf die Briefe ihres Großvaters zurückgreifen, der diese aufreibende Zeit darin festgehalten hat. "Die Leistungen der Regierung an die Indianer kann man als Mietzahlung sehen. Als Miete für die Nutzung der gesamten Vereinigten Staaten", so kommentiert ein der Stammesältesten das neue Ansinnen, die Indianer einfach zu normalen US-Bürgern zu erklären, die schon alleine klar kommen. Der Satz verdeutlicht die herzlose, berechnende Politik gegenüber den Indianern, die Jahrzehntelang betrieben wurde. Erst 1970 verkündete Nixon ein Ende der Termination. Die Turtle Mountain Natives wollen sich aber nicht zu Opfern machen lassen. Ihr Ringen um die verbrieften Rechte ist absolut aktuell; Auch heute noch kämpfen indigene Völker verzweifelt um das Recht auf ihr angestammtes Land, derzeit zum Beispiel vor dem Obersten Gerichtshof in Brasilien. Mit diesem Roman verschafft Erdrich ihnen allen Respekt.
Aus dem Amerik. übers. Systematik: SL Umfang: 488 S. Standort: SL Erdr ISBN: 978-3-351-03857-1
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Der Suizid einer dreifachen Mutter stürzt die Hinterbliebenen in einen Abgrund, in dem sich die Tochter und beste Freundin existenzielle Fragen stellen müssen. Der Roman beginnt mit einem unvermittelten Sprung vom Balkon, auf den Helene, dreifache Mutter, vom Abendbrottisch tritt. Die Tat und der Schock ändern schlagartig das Leben der Hinterbliebenen. Was das Trauma mit den wichtigsten Frauenfiguren um Helene macht, wird Thema der unerhörten Geschichte. Sarah, beste Freundin und Lebensgefährtin im besten Sinn, springt sofort in die Lücke, die die Freundin hinterlässt und unterstützt den nun alleinerziehenden Vater, der damit auch nach dem schrecklichen Ereignis das Erziehen und Sorgen abgeben kann. Kinderlos verpartnert, ist Sarah der Frage nach dem richtigen Mann und dem eigenen Lebensentwurf ausgesetzt. Noch tiefer tauchen die Leser:innen in die Vorgänge der ältesten Tochter, Lola (15), ein. Sie ist ganz Schmerz und lebt, betäubt, bekämpft diesen in unterschiedlichen Phasen: Ignoranz, Essstörungen, Selbstermächtigung durch Kampfsport und Verschwesterung mit anderen starken, reflektierten, heranwachsenden Frauen. In der Auseinandersetzung der beiden Frauen wird der Roman zur Emanzipationsgeschichte, die ihren Ausgang nun in dem dramatischen Ereignis des Suizids hat, jedoch den Raum für das Frausein in unserer Gesellschaft öffnet und Rollenbilder in einer scheinbar aufgeklärten Welt beleuchtet. - Fallwickl schreibt schonungslos, kunstvoll und wahrhaft feministisch. "Die Wut, die bleibt" ist nicht Klischee gegen Klischee, sondern ein literarischer Meilenstein feministischer Literatur. Unbedingt lesen!
Aus dem Engl. übers. Systematik: SL Umfang: 377 S. Standort: SL Fall ISBN: 978-3-498-00296-1
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