Inhalt: Die Autorin entdeckt hinter dem verlorenen Sohn die verstoßene Mutter und erzählt von Herzensblindheit und Menschenverlust in ihrem Leben. Systematik: SL Umfang: 429 S. Standort: SL Fran ISBN: 978-3-10-022600-6
Inhalt: Der Autor erzählt in seiner Novelle die Parabel von einem doppelten Sturz: in die Liebe, ohne ausreichend lieben zu können, und in das Mitmenschliche, ohne ausreichend gut zu sein.
Deutscher Buchpreis 2016 Systematik: SL Umfang: 223 S. Standort: SL Kirc ISBN: 978-3-627-00228-2
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Porträt einer strapaziösen Kindheit unter einer labilen Mutter und einem selbstherrlichen Vater. Das Mädchen, Protagonistin des Romans, erlebt eine turbulente Kindheit in der ehemaligen DDR. Ihr alkoholabhängiger Vater und ihre selbstbezogene Mutter führen eine schwierige Beziehung, in der das Mädchen und seine Schwester allenfalls als Arbeitskräfte für Haushaltsaufgaben Beachtung finden. Auch nach der Trennung bessert sich die Situation für das Mädchen nicht, es wandert zwischen den destruktiven Launen der Mutter, dem unberechenbaren Vater und dem staatlichen Kinderheim hin und her, mit Wörtern und Büchern als einzigen konstanten Gefährten. - Das Schicksal des Mädchens wird in der dritten Person beschrieben, wie um eine gewisse Distanz zu erzeugen. Die einzelnen Kapitel jedoch werden mit einer Einordnung einer erwachsenen Schriftstellerin aus der Ich-Perspektive abgeschlossen, die fiktionalisierte und wahrhaftig geschehene Elemente sortiert. Ein ernsthafter, mitnehmender Roman, nominiert für den Deutschen Buchpreis, gerne zu empfehlen. Systematik: SL Umfang: 169 S. Standort: SL Klue ISBN: 978-3-492-05991-6
Inhalt: buchprofile-Rezension: Familienepisoden durch ein Jahrhundert spanischer und speziell kanarischer Geschichte. Die Autorin beginnt mit der Gegenwart und geht ihr Thema retrospektiv an. Tourismus und Investitionen sind der äußere Rahmen für das Ehepaar Ana und Felipe. Eine Klammer tief in die Vergangenheit ist eine Retrospektive zu einer Surrealistenausstellung in Santa Cruz. Und das Leben ihrer beiden Herkunftsfamilien samt Dienstmädchen Merche und besonders durch Julio Baute, den Vater Anas, der heute hochbetagt in einem Seniorenstift lebt. Merche hat die Armut vor 50 Jahren durchlebt; Julio in der eigenen Familie die Auswirkungen des spanischen Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur. Eine Art Gegenspieler ist Eliseo, der Vater Felipes, ein Offizier, der mit den Kämpfen um Spanisch-Sahara zu tun hat. - Die Familienchronik führt den Leser zurück bis 1919, als Spanien die Kanaren vernachlässigt hatte und britische Kaufleute das öffentliche Leben und die Wirtschaft dominierten. Auffallend ist bei der Darstellung der Eltern- und Großelterngeneration die unentschiedene, schwache Rolle der Frauen. Die Lektüre ist durch die komplexen Namen und viele spanische Zitate nicht einfach, trotz Register der handelnden Personen und dem sehr umfangreichen Glossar. Die heute Agierenden werden aus ihrem Herkommen beleuchtet, das Bild schließt sich aber erst am Ende des Buches. Systematik: SL Umfang: 429 S. Standort: SL Mahl ISBN: 978-3-498-04224-0
Inhalt: "Alle, die glaubten, die Kunst des Erzählens sei tot: lasst sie voll Erstaunen und Freude Yann Martel lesen." Alberto Manguel Schiffbruch mit Tiger? Diese Geschichte würden Sie nicht glauben? Kein Wunder. Fantastisch. Verwegen. Atemberaubend. Wahnsinnig komisch. Eine Geschichte, die Sie an Gott glauben lässt.Pi Patel, der Sohn eines indischen Zoobesitzers und praktizierender Hindu, Christ und Muslim erleidet mit einer Hyäne, einem Orang-Utan, einem verletzten Zebra und einem 450 Pfund schweren bengalischen Tiger namens Richard Parker Schiffbruch. Bald hat der Tiger alle erledigt - alle, außer Pi. Alleine treiben sie in einem Rettungsboot auf dem Ozean.Eine wundersame, abenteuerliche Odyssee beginnt. »Martel schreibt wie ein leidenschaftlicher Paul Auster.«Times Literary Supplement»Eine Reminiszenz an Italo Calvino.«Independent on Sunday
Aus dem Engl. übers. Systematik: SL Umfang: 382 S. Standort: SL Mart ISBN: 978-3-596-15665-8
Inhalt: buchprofile-Rezension Großartiger, amüsanter, aber auch ironisch überzeichneter Zeitroman über die europäischen Institutionen und ihre Entscheidungsträger. Auschwitz sollte die neue Hauptstadt Europas sein. Nicht Brüssel oder eine andere europäische Stadt. Auschwitz repräsentiert nach Meinung Martin Susmans, eines idealistischen, vom Geist der Römischen Verträge durchdrungenen Beamten in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, wie kein anderer Ort die Grundidee der europäischen Einigung. Übersteigerter Nationalismus und Rassismus habe nämlich Auschwitz erst möglich gemacht. Anlässlich des 60-jährigen Gründungsjubiläums der Kommission soll dieses Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt werden, die letzten Überlebenden des Holocaust an den Feierlichkeiten teilnehmen. "Plötzlich versteht eine demente Gesellschaft, was sie hatte sein wollen, plötzlich erinnert sich ein todkranker Kontinent an die Medizin, die Heilung versprochen, die er aber vergessen hatte." (S. 441) Das erhofft sich jedenfalls Martin Susman. Damit soll gleichzeitig das Ansehen der Kommission in der Öffentlichkeit wieder gehoben werden. Auch will sich die ehrgeizige Vorgesetzte Susmans, Fenia Xenopoulou, mit diesem Projekt für höhere Aufgaben empfehlen. Sie verkennt allerdings, dass die im europäischen Rat versammelten Staats- und Regierungschefs diesem Plan, der letztlich auf eine "Überwindung der Nationen" hinauslaufen würde, unmöglich zustimmen können. - Um diesen inhaltlichen Kern ranken sich weitere Erzählstränge, die offensichtlich v.a. das Ziel haben, die verantwortlichen Entscheidungsträger in ihrer Kleingeistigkeit, ihrem Karrierismus und ihrem banalen Egoismus bloßzustellen. In diesen Teilen läuft der alles in allem großartige und raffiniert komponierte Zeitroman auf eine ironische und ausgesprochen amüsante Demontage des politischen Personals hinaus. Eine bitterböse, stilistisch glänzend geschriebene und offensichtlich gut recherchierte, freilich auch ironisch überzeichnete Abrechnung des bekannten österreichischen Autors mit den europäischen Institutionen, wie sie sich derzeit präsentieren. Systematik: SL Umfang: 458 S. Standort: SL Mena ISBN: 978-3-518-42758-3
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Mit der deutschen Historie verwobene Familienchronik. Stine fragt sich, woher die Gewalt kommt, die sie in ihrer Kindheit überall umgeben hat. Und warum niemand sie davor beschützt hat. Die 37-Jährige lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Berlin. Aufgewachsen ist sie in einer ostdeutschen Kleinstadt, wo sie jahrelang unter den psychischen und physischen Misshandlungen ihrer kaltherzigen Mutter litt. Aber auch in der Schule erlebte sie körperliche Gewalt und Demütigungen - von Mitschülern und Lehrern gleichermaßen initiiert. In ihrer Heimatstadt muss man vor Neonazis auf der Hut sein, gleichzeitig geistern Schulmassaker durch die Medien. Als Teenager verletzt sie sich selbst, um mit dem Ganzen umzugehen. Als erwachsene Frau beginnt sie, die Vergangenheit aufzuwühlen. Sie forscht nach den Ursachen der Gewaltbereitschaft sowie des Wegschauens bzw. Nichteingreifens. Das Buch oszilliert dabei zwischen den persönlichen Erinnerungen von Stine und den allgemeinen historischen Gegebenheiten, die sie bei ihrer Recherche entdeckt. So entsteht eine fragmentarische, chronologisch nicht lineare Mischung aus Memoiren/Familienchronik und Geschichtsbuch über das Deutschland der letzten 100 Jahre. Der Erzählstil ist eher lakonisch-distanziert, aber die inhaltliche Brutalität mancher Episoden geht sehr unter die Haut. Von der Möglichkeit des Glücks erfahren wir nur einen kleinen Glimmer im letzten Kapitel. Systematik: SL Umfang: 384 S. Standort: SL Rabe ISBN: 978-3-608-98463-7
Inhalt: Ein Deutschlandroman über den Verlust ideologischer Illusionen in einer ostdeutschen Familie über mehrere Generationen. Systematik: SL Umfang: 425 S. Standort: SL Ruge ISBN: 978-3-498-05786-2
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Fürs Leben lernen: Till kommt an seinem Wiener Elitegymnasium nicht zurecht. Sein Fluchtpunkt: das Onlinespiel "Age of Empires". Wie ergeht es einem Jugendlichen aus einer durchschnittlichen Familie an der privaten Wiener Eliteschule Marianum? Diejenigen, die später Anwälte, Ärzte oder Wirtschaftsbosse werden, finden sie im Nachhinein noch cool - der Romanheld Till allerdings meint im Schlusssatz des Romans: "Es war die Hölle", trotz schönbrunngelber Fassade, prunkvollen Räumen und einem riesigen Park. Besonders der Klassenlehrer Dolinar ist ein gefürchteter Despot, seine Pädagogik besteht aus Drill, Strafen, Angstmacherei, Demütigungen und Schikanen. Seine Unterrichtslektüre in Deutsch besteht nur aus Reclam-Heften und niemals aus Literatur des 20. Jh. Diese Schule ist nichts für Till, er strauchelt in jedem Schuljahr. Er flüchtet und beschäftigt sich parallel mit dem Strategiespiel "Age of Empires 2". Bald zählt der 15-Jährige zu den besten Gamern weltweit. Seine Freundin Feli "rächt" sich an der Schule, indem sie sehr erfolgreich kritische Geschichten über das "Marianum" veröffentlicht. - An Tonio Schachingers Roman ist zu erkennen, wie vermeintliche Teenager-Eliteschüler in die moderne Gesellschaft hineinsozialisiert werden. Schachinger hat selbst eine solche Schule erlebt (und erlitten?), die ihm als Vorbild für das fiktive "Marianum" diente. "Echtzeitalter" ist literarisch und inhaltlich hervorragend. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2023. Systematik: SL Umfang: 364 S. Standort: SL Schach ISBN: 978-3-498-00317-3
Inhalt: Buchprofile-Rezension: Nach einem sexuellen Übergriff versucht Adina, zu sich zu kommen und ihr Leben in der Fremde zu ordnen. Die junge Tschechin Adina hat nach der Schule nur ein Ziel: Ihre Heimat verlassen und die Welt jenseits ihrer Realitäten erfahren. Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin verschlägt es sie in die Abgeschiedenheit der Uckermark. Dort wird sie zur Mitarbeiterin eines unerbittlichen Mannes, der ein in die Jahre gekommenes Anwesen als ländlichen Kultur-Hotspot etablieren will. Ausschweifende Feste und Gelage finden statt. Eines Tages muss Adina einen namhaften Vertreter der Berliner Kulturszene von der Idee ihres Chefs überzeugen und wird Opfer eines brutalen sexuellen Übergriffs. Sie verlässt das Anwesen und strandet in Finnland. Ein estnischer Wissenschaftler verliebt sich in sie und bittet sie, in seine Wohnung zu ziehen. Adina versucht das Erfahrene zu verarbeiten, bis es sie eines Abends unverhohlen einholt. - Die Geschehnisse erzählt Strubel nicht chronologisch, dennoch umgibt den/die Leser/-in ab der ersten Seite ein mulmiges Gefühl. Das Erscheinen der "blauen Frau" am Meer und die schleichende Transformation Adinas in "den Letzten Mohikaner" zeugen von der Vielschichtigkeit der Vorgänge in Adinas Kopf und Geist. Sie ist und erlebt alles gleichzeitig. Strobels klare Sprache navigiert zielsicher durch die mitunter beklemmende Erzählung und enthüllt und verhüllt zugleich eine starke Protagonistin. Klare Empfehlung! (ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2021) Systematik: SL Umfang: 428 S. Standort: SL Strub ISBN: 978-3-10-397101-9
Inhalt: Die Lebensgeschichte einer französischen Widerstandskämpferin. Annette Beaumanoir kommt 1923 in einem kleinen Fischerdorf in der Bretagne zur Welt. Zum Medizinstudium geht sie 1942 nach Paris und tritt der kommunistischen Partei bei. Blauäugig sucht sie Kontakt zur Résistance, klebt Plakate und verteilt Flugblätter. Eigenmächtig versteckt sie untergetauchte Juden bei ihren Eltern in der Bretagne. Nach dem Krieg nimmt sie ihr Studium wieder auf, heiratet einen Kollegen und bekommt zwei Söhne. Weil sie mithilft, Geld für die Nationale Befreiungsfront Algeriens ins Ausland zu transferieren, wird sie 1959 festgenommen und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr gelingt die Flucht nach Tunis, doch Mann und Kindern wird die Ausreise verwehrt. Sie erlebt die algerische Unabhängigkeit und bekommt in dem jungen Staat die Aufgabe, das Gesundheitswesen aufzubauen. Desillusioniert verlässt sie nach dem Militärputsch 1965 das Land. Den Traum eines sozialistischen Staates, in dem alle Menschen in Freiheit und Wohlstand miteinander leben können, muss sie begraben. - Anne Weber ist mit ihrem Buch über die französische Widerstandskämpferin Beaumanoir ein Wagnis eingegangen. Sie erzählt ihre Geschichte in der Form eines Epos, zwar nicht in Reimen und ohne Blocksatz, dafür aber in Versen. Doch das Schicksal der mutigen Frau nimmt beim Lesen schnell gefangen. Weber berichtet chronologisch, mit dem Wissen und dem Abstand, den die vergangene Zeit ermöglicht. Sie erklärt, kommentiert und stellt manches in Frage. Ein lesenswerter Lebensbericht einer ungewöhnlichen Frau. Systematik: SL Umfang: 207 S. Standort: SL Webe ISBN: 978-3-95757-845-7
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